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Die Ziele des biologischen Landbaus und einer nachhaltigen Landwirtschaft haben sich in den letzten Jahren angenähert. Dies mit dem Resultat, dass die Schweizer Landwirtschaft heute zunehmend Sorge zur Umwelt und zum Tierwohl trägt. Naturnahe, umwelt- und tierfreundliche Produktionsformen wie Bio oder IP werden im Rahmen der Agrarpolitik 2014–2017 gezielt gefördert und es werden entsprechende Anreize gesetzt. So werden beispielsweise natürliche Ressourcen und Hilfsmittel durch technische, organisatorische und strukturelle Neuerungen effizienter genutzt, Nützlinge gefördert oder Massnahmen zur schonenden Bodenbearbeitung und zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit angewandt. Mit dieser Entwicklung übernimmt die nicht biologisch produzierende Landwirtschaft vermehrt Praktiken, die im Biolandbau zum Standard gehören. Gleichzeitig eröffnen sich aber auch für den Biolandbau neue Möglichkeiten, um beispielsweise mittels einer verstärkten Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien seine Kernkompetenzen im Bereich des Tierwohls oder der ökologischen Leistungen weiter zu stärken.

Diese Entwicklung ist weiterhin zu unterstützen. Unabdingbar sind hierfür inter- und transdisziplinäre Forschung und Entwicklung, die den Wissensbestand erweitern und diesen als praktische Anwendungen für die gesamte Land- und Ernährungswirtschaft nutzbar machen. Nationale und internationale Zusammenarbeit zwischen Forschungsinstitutionen einerseits, und zwischen Forschung, Beratung, private Unternehmungen und Praxis andererseits, sind dabei unerlässlich für den Erfolg. In der neuen Beitragskategorie „Forschung für den Biolandbau und eine nachhaltige Landwirtschaft“ setzt das BLW daher seit 2016 einen Teil der Mittel für Forschungsbeiträge für Projekte ein, deren Ergebnisse in erster Linie im Biolandbau aber auch in der nicht biologischen Landwirtschaft anwendbar sind. Die Projektförderung erfolgt unter Anwendung wettbewerblicher Verfahren. Zum einen können Verbundprojekte unterstützt werden, deren Konsortien sich aus Forschenden aus mindestens zwei unterschiedlichen Forschungsstätten zusammensetzen. Vorzugsweise beziehen die Konsortien auch die Branchen, die Industrie/KMUs und die Praxis mit ein. Zum anderen können Forschungsvorhaben im Rahmen von vernetzten Forschungsprogrammen auf internationaler Ebene, namentlich von ERA-NET-Initiativen, gefördert werden.

Die neue Beitragskategorie fördert die Synergien zwischen den Forschungsansätzen des Biolandbaus und der nachhaltigen Landwirtschaft und verstärkt die Zusammenarbeit der Forschungsakteure. So wird sowohl die Konkurrenzkraft der Schweizer Agrarforschung als auch die Vorreiterrolle der Schweiz in einer umwelt- und tierfreundlichen Nahrungsmittelproduktion gestärkt.

Christoph Bracher, Markus Lötscher, BLW, Fachbereich Forschung, Beratung und Evaluation, markus.loetscher@blw.admin.ch