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Die vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) in der Datenbank obst.ch erhobene Gesamtfläche an Obstbaumkulturen (Obstanlagen gemäss Art. 22 Abs. 2 der landwirtschaftlichen Begriffsverordnung LBV) betrug 2015 6297 Hektaren.

Flächen 2015 

Obstanlagen

Die Apfelfläche nahm letztes Jahr insgesamt um 31 Hektaren bzw. 0,8% ab und lag für die Ernte 2015 bei 3863 Hektaren. Abgenommen haben vor allem die Flächen der Sorten Golden Delicious (-15,9 ha bzw. -3%), Maigold (-16,2 ha bzw. -14%), Idared (-13,3 ha bzw. -14,9%) und Jonagold (-10,9 ha bzw. -5,2%). Wie in den Vorjahren liegen die sogenannten Clubsorten (Scifresh, Milwa, Cripps Pink, usw.) weiterhin im Trend (+19,5 ha). Trotz der starken Abnahme der Fläche bei der Sorte La Flamboyante (Mairac®) (-12,3 ha bzw. -16,2%) war die Gesamtfläche 2015 der Clubsorten um insgesamt 3% höher als im Vorjahr. Die Birnenfläche nahm gegenüber 2014 um 1,2% (-8,9 ha) ab und lag 2015 bei 752 Hektaren. 

Der erneute Zuwachs bei der Fläche der Steinobstkulturen um 13,1 Hektaren auf gesamthaft 1628 Hektaren ist hauptsächlich auf die Zunahme der Kirschenfläche um 17,4 Hektaren oder 3,1% auf 579 Hektaren zurückzuführen. Leicht zugenommen hat neben den Kirschen auch die Fläche der Aprikosen (+1 ha bzw. +0,1%) auf 709 Hektaren. Zurück ging die Fläche der Zwetschgen (-3,6 ha bzw. -1,1%) auf gesamthaft 330 Hektaren. Die Fläche Pfirsiche und Nektarinen ging von 2014 auf 2015 noch stärker zurück als im Vorjahr (-1,7 ha bzw. -14,4%) und betrug im Jahr 2015 noch gut 10 Hektaren. 

Bei den weiteren erfassten Obstanlagen wurden ausser bei Kiwi und Nashi starke Zunahmen der Flächen verzeichnet: Mini-Kiwi +120,2% (+1 ha), Quitten +21,8% (+1,4 ha), Holunder +12% (+1,8 ha) und Nüsse +8,2% (+0,6 ha). Im Gegensatz zu diesen Zunahmen hat die Fläche von Kiwi um 12,2% abgenommen (-2,7 ha). Mit 0,4 Hektaren blieb die Nashi-Fläche 2015 gleich wie 2014.

Beerenobst 

Die Beerenobstfläche war gemäss den Erhebungen des Schweizer Obstverbandes (SOV) mit gesamthaft 801 Hektaren um 18 Hektare tiefer als im Jahr 2014 (819 ha). Den stärksten Rückgang verzeichneten die Himbeeren mit neu 158 Hektaren gegenüber 169,8 Hektaren im Vorjahr. Den grössten Teil der Beerenobstfläche belegen mit 502 Hektaren die Erdbeeren, deren Fläche von 2014 auf 2015 jedoch leicht abgenommen hat (-5,2 ha). Leicht zugenommen haben die Fläche der Heidelbeeren und Stachelbeeren, während die Flächen von Johannisbeeren und Brombeeren leicht zurückgingen. Nicht in der Gesamtbeerenobstfläche enthalten ist der Holunder, der flächenmässig zu den Obstanlagen gezählt wird.

Erntemengen 2015

Tafelobst

2015 wurden insgesamt 160 055 Tonnen Obst (inkl. Beerenobst) in Tafelqualität geerntet, das sind 2% weniger als im Jahr 2014. Im Vergleich zum Durchschnitt der vier Vorjahre handelte es sich dabei um eine Steigerung von 8,6%. Die Erntemengen je Obstart und über einen längeren Zeitraum sind in der folgenden Tabelle verfügbar:

Mostobst 

Mit 65 207 Tonnen war die Mostäpfelernte 2015 um 5063 Tonnen tiefer als die Ernteschätzung. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 19% weniger Mostäpfel geerntet. Die Mostbirnenernte 2015 fiel mit 11 005 Tonnen 11% tiefer aus als die Ernteschätzung. Gegenüber dem Vorjahr wurden 2015 9% weniger Mostbirnen geerntet. Aufgrund der sehr hohen Ernte 2011 lag die eher tiefe Ernte 2015 bei den Mostäpfeln um 32% und bei den Mostbirnen um 22% unter dem Erntedurchschnitt 2011-2014. 

Eine Übersicht über die in gewerblichen Mostereien verarbeiteten Mostobstmengen der letzten Jahre ist unter Statistiken Obst BLW verfügbar. 

Aussenhandel 2015

Frischobst (ohne Mostobst)
 
Die Einfuhren von Frischobst, ohne Mostobst, welches in der Schweiz angebaut werden kann, beliefen sich 2015 auf knapp 47 000 Tonnen, fast 1000 Tonnen mehr als 2014 und 4% weniger als im Durchschnitt der vier Vorjahre. Die Exporte lagen mit knapp 1400 Tonnen Obst fast 1000 Tonnen tiefer als 2014 und 39% tiefer als im Durchschnitt der 4 Vorjahre.

Mostobst

Im Rahmen des WTO-Zollkontingents «Obst zu Most- und Brennzwecken» wurden 2015 3 Tonnen Mostäpfel und 0,7 Tonnen Mostbirnen eingeführt. Ausserhalb des Kontingents wurden wie im Vorjahr 6,6 Tonnen Äpfel zu Mostzwecken importiert. Birnen zu Mostzwecken wurden 2015 keine ausserhalb des Kontingents importiert.

Pro-Kopf-Konsum 2015 

Basierend auf dem Marktvolumen ausgewählter Obstarten im Jahr 2015 (Inlandproduktion Obst in Tafelqualität plus Importe Frischobst minus Exporte Frischobst, jeweils ohne Mostobst und tropische Früchte) betrug der jährliche Pro-Kopf-Konsum von frischem Obst 24kg. Dieser berechnete Konsumwert lag 3% über dem Durchschnitt der vier Vorjahre.

Die Details zu den Produktionsmengen Schweiz, zu den Aussenhandelszahlen sowie zum «sichtbaren Pro-Kopf-Konsum» ausgewählter Obstarten sind in den folgenden Tabellen ersichtlich:

Produktion

Aussenhandel

Pro-Kopf-Konsum

Preise 2015   

Die Produzenten- und Konsumentenpreise 2015 und Vorjahre ausgewählter Obstarten befinden sich in den folgenden Tabellen:

Produzentenpreise ohne Bio

Konsumentenpreise ohne Bio 

Konsumentenpreise Bio 

Der Einstandspreis der beobachteten Früchte sank im Vergleich zum Vorjahr um 15Rp./kg auf 1.69 Fr./kg, und der Verkaufspreis fiel um 30Rp./kg auf 4.28Fr./kg. Dementsprechend ging der Anteil des Einstandspreises am Verkaufspreis von 40,2% (2014) auf 39,5% (2015) zurück. Die Bruttomarge verringerte sich ebenfalls und lag mit 2.59Fr./kg rund 3% unterhalb des Durchschnittes der Vorjahre 2011-14.

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Marianne Glodé, BLW, Fachbereich Pflanzliche Produkte, marianne.glode@blw.admin.ch